Gastkommentar:

  1. speaker´s counsel Says:
    …jetzt war ich auch mal dort – und zwar in London. Kann ich jetzt mitreden? Begrenzt. Den Regen kann man schließlich auch hier in vollen (U-Bahn)Zügen genießen.

    Aber die Beschilderung! Die ist in der Tat sehr speziell. Es fing schon im Flugzeug an: “Please keep this plastic bag away from children. There is danger of suffocation.” Ein bischen sind die Briten ja doch wie die Amerikaner, auch wenn beide das nicht hören wollen. Aber die Briten sind bei der Wortzahl ein wenig großzügiger und bei der Grammatik ein wenig anspruchsvoller. Warn- und sonstige Hinweise werden doch tatsächlich in ganzen Sätzen auf die Schilder gedruckt. Nicht “Keep away from children. Danger of suffocation.” Nein! Ganze Sätze! Ich bin sicher, dass das durchschnittliche britische Schild “Betreten verboten” auch etwas teurer ist als das amerikanische. “No trespassing” (Am.) heißt auf der großen Insel nämlich eher “Please do not cross the green just now. The soil is recovering from the last tournament.”

    Diese barocke Beschilderung zeugt auch davon, dass die Briten offenbar ihrem Bildungssystem zutrauen, dass alle Untertanen das Lesen auf ausreichendem Niveu lernen. Die Amerikaner scheinen an dieser Stelle eher pessimistisch (oder realistisch) und gehen davon aus, dass Schilder so simpel wie möglich formuliert werden sollten, weil nicht alle Bürger diese Fähigkeit ausreichend beherrschen. An der Einwanderung kann das nämlich nicht liegen, die ist in London genau so sichtbar wie in New York.

    Und dann gibt es da noch etwas, was wir doch noch ein letztes Mal erleben durften: Sperrstunde um 11 und “Last Call!” einschließlich Glocke hinter der Theke. Nach 11 wird die Schanklizenz nämlich so teuer, dass viele Pubs das gar nicht mitmachen.

    Also, an alle, die auch ganz genau wissen, wie merkwürdig die Engländer sind: Ein paar Sachen stimmen tatsächlich!

    Viele Grüße vom Kontinent!

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