„La Vie en Rose“

Man merkt in England, dass es auf den 14. Februar (Valentinstag) zugeht, wenn man plötzlich alles durch die Rosa Brille sieht. Besser gesagt, man denkt, dass man alles durch solch getönte Gläser sieht. In Wirklichkeit ist einfach alles rosafarben dekoriert. Man kann an keinem Geschäft vorbeigehen, ohne dass man in ein rosa Schaufenster schaut. Ich meine damit nicht nur Klamottengeschäfte … nein, auch solche mit Haushaltswaren. In dem Fall, man glaubt es kaum, ist das Schaufenster voller rosa Toaster, Wasserkocher, Töpfe, Geschirrhandtücher und ähnlichem Zeug. In den Supermärkten werden bereits fertig gebundene Sträuße angeboten (bereits Tage vorher) und auch die Schokoladen- und Pralinenhersteller schaffen es, für diesen Tag ihre Waren in Rosa anzubieten.

Ganz der Mission folgend „starting to be British“ haben auch wir den Valentinstag zelebriert. Meine Freundin fand das toll, denn das bedeutet ein weitere Tag im Jahr, an dem es offiziell Geschenke gibt … Da ich früher aufstehen muss um zur Arbeit zu gehen, habe ich mein Geschenk (Blumen und zwei Tickets für Schwanensee am selbigen Abend) auf ihren Frühstücksteller gelegt und als ich aus der Dusche kam, war auch auf meinem Platz nicht nur ein leerer Teller. Ich wurde mit einem Avocadofleischrausholerundgleichinscheibenschneider beschenkt. Zudem noch fünf Avocados, damit ich gleich üben konnte. Das Ding ist echt praktisch, und ich glaube, unbedingt ein essentielles Küchenutensil!

Abends waren wir dann in Schwanensee, dass in einem typisch englischem Theater spielte. Als wir auf unsere Plätze kamen, habe ich auch verstanden, warum mich die Dame, die die Tickes verkauft hat, gefragt hat, ob ich Höhenangst habe. In englischen Theatern ist es so: es gibt das Parkett, dann den ersten Rank, was in etwa dem Balkon in Deutschland entspricht, und dann noch die Galerie, was in Deutschland dann bereits der Dachstuhl wäre. Da die Theater jedoch nicht tief sind, also nich weit in den Raum hineingehen, geht es dafür um so steiler nach oben. Auf unseren Plätzen also, ging es steil nach unten und ich hätte mir gewünscht, dass die Sitze mit Sicherheitsgurten ausgestatten gewesen wären. Eigentlich war es die architektonische Umsetzung der Eiger-Nordwand! Ging aber alles gut, in der Pause gab es Eis und die Vorstellung war hervorragend.Besonders der Schwan der zur Vortäuschung einer Spiegelung im See aus zwei Schwänen bestand, die aufeinander geklebt waren und an einer Schnur über die Bühne gezogen wurden. FX vom Feinsten.

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