Archive for the ‘Movie’ Category

„Heroes“

Donnerstag, September 27th, 2007

Ich weiss nicht ob die Serie Heroes in Deutschland schon angelaufen ist. Und wenn sie laeuft, wahrscheinlich in der Manier der Privaten: Bringen wir’s hinter uns, alle Folgen in einer Woche 2 am Abend, so wie 24.
Wie auch immer, ich finde „Heroes“ klasse und moechte sie empfehlen. Viele Leute, viele Handlungstraenge, aber gut gemacht.
Es geht um Leute, die entdecken, dass sie Superkraefte haben. Also eigentlich die Geschichten die immer am Anfang von Super-, Spider-, Batmaennern stehen. Nur das dann immer ein bekannter Held heraus kommt.
Hier muessen sich die Leute erst noch fragen, was sie mit der Kraft anfangen und ob sie sie ueberhaupt wollen.
So wie der Japaner (Hiro), der Raum und Zeit verbiegen kann und ausserdem Star Trek Fan ist.
Oder der Cheerleader, der unverletzlich ist….
Oder der fliegende Senator….
Angucken oder DVD kaufen und in Englisch schauen. Wo man hinkommt wenn man immer Filme in Englisch schaut wisst ihr ja………Manchester!

Spiderman 3

Mittwoch, Mai 9th, 2007

Oh my God! Das sollten sich nur echte Fans antun. 140 min, die sich ziehen. Das alte Hollywood Problem: Das Script ist Sch…. Völlig konfus, sollten wohl zwei Filme werden. Oder es waren es drei Drehbücher?

Da reißen auch die schlechten Effekte nur noch runter. Manchmal hat Spidey Gummiknochen und glänzt als hätte er eine Dose Silikonspray am Gürtel um das Latex nach zu sprühen. Völlig ohne Inspiration. Einzig die John Travolta Nummer ist gut. Und die ist 45 sec lang. Und dass soll der teuerste Film seit TITANIC sein? Da haben sie das Geld wohl für Schnittchen und Käsepilze ausgegeben.

Im Ersten war die Botschaft das “ with great power comes great…..“ noch cool. Emotional, aber echt. Diesmal hingegen: Oh my good.

Und abschließend ein Wort an die von mir verehrten FX und Animation Macher: Please stop turning! Man muss nicht bei jedem Effekt die Kamera im Kreis drumherum bewegen. Auch wenn das mit C4D gaaaaanz einfach ist.

Deutsche in der Ferne

Sonntag, März 18th, 2007

Eine nette Kollegin fragte mich ob wir uns den Eröffnungsfilm des hiesigen 13. Spanish and Latin Filmfestval VIVA ansehen sollten. Also haben wir uns nach der Arbeit, 5 min vom Büro am Kanal entlang im Cornerhouse ( Gebaut von Herrn Simpson) getroffen. Und besagter Film hatte einen Hauptdarsteller, der in Deutschland wohlbekannt ist: Daniel Brühl. Was wenige wissen, seine Mutter ist Spanierin und er spricht Spanisch und versteht Katalane. In seinem Film „Salvador“ geht es um einen „Anarchisten / Widerstandskämpfer“ gegen Franco, der trotz vieler Proteste hingerichtet wurde. Der Film ist sehr intensiv und zum Teil grausam präzise. Leider konzentriert er sich sehr auf die emotionale Seite, aber ich glaube, daß war Absicht, da der Regisseur die Erinnerung an diesen Menschen wachhalten wollte. Egal, wie man zum Thema steht, zu dem es sicher auch eine deutsche Perspektive gibt (Widerstand gegen Hitler/RAF), die schauspielerische Leistung ist großartig.
Und das sage ich jetzt nicht nur weil wir nach dem Film mit ihm gesprochen und er einen sehr netten Eindruck gemacht hat. 🙂

Herr Bruehl

Austenmania (Eindrücke der Liebsten …)

Sonntag, März 18th, 2007

Hier in England gibt es die Austenmania als anerkanntes Krankheitsbild. Hauptsächlich Frauen werden damit infiziert. Es beginnt mit einem leichten Interesse für Kitschromane mit Happy End. Heute auch als Chick Lit bekannt, darf man nicht vergessen, dass das Prinzip „girl meets boy, they are made for each other (everybody knows but them), they quarrel and finally a happy end“ eines der ältesten Erfolgsrezepte für Frauenliteratur ist. Pride and Prejudice oder auch P&P, wie es hier genannt wird, wurde um 1820 herum von Jane Austen geschrieben und ist somit eines der ältesten Chick Lit Bücher überhaupt (zumindest eines, dass sich heute noch sehr gut verkauft). Ich muss gestehen, dass ich es als Austens besten Roman ansehe.

Wie gesagt, die Austenmania beginnt mit einem Buch, doch richtig infiziert wird man erst, wenn man die BBC Verfilmungen gesehen hat. Nicht nur von P&P, sondern von vielen anderen ihrer Romane gibt es Verfilmungen (älteren und neueren Datums) und man kannn davon ausgehen, dass wenn ein solcher Film im Fernsehen läuft, Englands Straßen leer von Frauen sind, da sie alle vor dem TV sitzen. Auch heute Abend wird ein solcher sein, denn ITV (nicht BBC) startet heute eine neue Serie, in der diverse Romane von Jane Austen verfilmt werden. Heute wird Mansfield Park zu sehen sein, des weiteren sind Persuasions, Emma und Northanger Abbey geplant. P&P wird wohl nicht verfilmt werden, denn es wurde ja erst vor 2 Jahren furchtbar von Hollywood verwurschtelt (mit sehr unpassender Besetzung) und brilliant von BBC mit der Starbesetzung von Colling Frith und Jennifer Ehle. Ein schöneres Traumpaar kann es gar nicht geben.

Doch ich war bei der Austenmania stehen geblieben … wie gesagt, es beginnt mit einem Buch, wird durch die Verfilmungen erst richtig in Gang gesetzt und zeigt sich dann in diversen Phasen des alltäglichen Lebens. Sei es, dass man eine Tasse auf dem Tisch hat, auf dem die alten Cover der Penguin Editionen sind, dann hat man natürlich die Bücher im Regal stehen und die Filme auf Video oder DVD, so dass sie jederzeit wieder gesehen werden und man fängt an, mit anderen Infizierten in einer Art zu kommunizieren, die viele Zitate beinhalten und für Außenstehende nur schwer zu verstehen sind. Z.B. wird in kritischen Situationen gerne ausgerufen: „Quick, my smelling salt. I feel the faintness coming upon me again.“ oder aber es wird in Hörnervzerstörender Frequenz nach Mr. Bennet gerufen und wenn es hart auf hat kommt, dann wird gerne gejammert: „Have some compassion for my poor nerves. You don’t know what I suffer.“

Und jetzt läuft hier auch noch der Film „Becoming Jane“ im Kino, nachdem es keine Romane von Austen zu verfilmen gibt. Leider hat der Film so viel Tiefe wie ein Blumenuntersetzer. Er ist ein netter Zeitvertreib und Hathaway ist eine hervorragende Besetzung für Jane Austen, aber es hat wenig von dem Esprit und Wortwitz von Austens eigentlichen Romanen. Aber mit der Austenmania kommt leider auch die ständige Sucht nach „cosume/period dramas“. Und manchmal stösst man dabei auf eine Goldgrube. Für mich z.B. ist es North and South. Ein Roman von Elizabeth Gaskell, der 1844/45 als Fortsetzungsroman in „Household World“ erstmals veröffentlicht wurde. Anders als bei Austen, die zeitkritisch über die Gesellschaft geschrieben hat, dabei aber hauptsächlich in einer Gesellschaftsschicht blieb, lebte und schrieb Gaskell in Manchester. Daraus resultierte eine ganz andere Gesellschaftskritik. Es war nicht nur die Differenz zwischen der Arbeiterklasse und der Masterklasse, sondern auch die geographische Differenz zwischen dem gediegenen Süden (hauptsächlich Aristokratie und einem eher unhektischen Lebensstil) und dem dreckigen Norden (hier war die Masterklasse die Allesbestimmende, die aber von der Aristokratie des Südens nicht ernst genommen wurde). Für Gaskell-Studien gibt es in Manchster ein eigenes Forschungszentrum und in der Bibliothek bekommt man massig Sekondärliteratur.

Die BBC Verfilmung von North and South ist eben so gut wie P&P und so haben Liebhaber den Vorteil insgesamt ca. 10 Stunden stolze Helden und tapfere Heroinnen beschmachten zu können. WARNUNG: hohe Suchtgefahr!