Ich denke es gibt bei Cricket die gleiche Diskussion, die es auch beim Schach gibt: Ist das Sport? Aber es ist leicht Witze über eine Sache zu machen die man nicht versteht.
Wie gesagt, hatte unsere Firma zum Cricketspiel geladen und ich denke etwa 20 Kollegen hatten Karten reserviert und davon sind 15 gekommen. Ich sage das nur, weil ich am Anfang dachte nur der „Deutsche Kollege“ geht noch zu sowas. Man darf nie vergessen, dass hier negative Kommentare über etwas nicht auch auch bedeuten, dass man etwas nicht gut findet. Ich bin vom Büro zur Tram Station G-Mex gegangen, von dort sind es 8 Minuten zur Station Old Trafford, die den Fußball Fans vielleicht etwas sagt. Leider musste ich erst mal einige Züge abwarten, die aussahen wie ein Kunstwerk von Damien Hirst: Menschen in Aspik….in der Tat sind diese Freitagsspiele beliebt und das Stadion war trotz sehr dunklen Wolken über die Hälfte gefüllt. Das Bild stellt natürlich nicht das Stadion dar, sonder sozusagen das „Vorfeld“.
Als ich also leicht verspätet ankam lief ich erst mal auf die Tribüne um das Feld zu überblicken. Dort sammelte mich unser Director dann ein und drückte mir erst mal Geld in die Hand. Weil ohne Bier geht das nun mal nicht.
Die Firma zahlte also die Getränke und ich bekam die wichtigsten Informationen: Twenty20 Spiele, und um so eines handelte es sich gehen über 2×20 Over und zwei Halbzeiten von etwa 1 1/2 Stunden. In der ersten Runde spielt die eine Mannschaft und in der zweiten die andere. Wer jetzt schon Fragen hat…. Man sollte da mit einer Zen-Attitüde herangehen. In der zweiten Hälfte spielt die zweite Mannschaft gegen das Ergebnis der ersten und das Feld auf dem Score Board „Runs Required“ ist das Wichtigste. Wer bis hier aufgepasst hat sieht, daß die Anzeige aus dem Ende der ersten Hälfte stammt: 18 Over und das Feld „Runs Req“ leer. Das „Total“ stieg noch auf 149, was dann zu schlagen war.
Das Ganze spielt sich weit entfernt ab und da meine Erfahrung auf Baseball Filmen beruhte, war ich ohne Fernglas aufgeschmissen. Meine ausgedruckten Wikipedia Seiten über Cricket wurden mit „Look, German efficiency“ kommentiert. Begleitet von Bitter und einem der hervorragenden hiesigen Burger war das Ganze dann sehr entspannend. Und gegen Ende wurde es sogar richtig spannend, denn die Entscheidung kam beim 18. Over mit 4 Wickets und einem Abstand von 2 Runs. Und es war sogar sehr spannend obwohl ich am Ende fragen musste wer wie gewonnen hat.
Das Wetter war durchwachsen, aber ich glaube an einem schönen Sonnentag ist das was Feines. Die Menge ging richtig mit, es gab Sprechchöre wie beim Fußball und man konnte Schilder mit einer 4 auf einer Seite und einer 6 auf der anderen hochhalten. Ich habe nicht den blassesten Schimmer warum, aber ich habe mir einfach sagen lassen wann…
Mai 29th, 2007 at 12:54 jetzt war ich auch mal dort – und zwar in London. Kann ich jetzt mitreden? Begrenzt. Den Regen kann man schließlich auch hier in vollen (U-Bahn)Zügen genießen.
Aber die Beschilderung! Die ist in der Tat sehr speziell. Es fing schon im Flugzeug an: Please keep this plastic bag away from children. There is danger of suffocation. Ein bischen sind die Briten ja doch wie die Amerikaner, auch wenn beide das nicht hören wollen. Aber die Briten sind bei der Wortzahl ein wenig großzügiger und bei der Grammatik ein wenig anspruchsvoller. Warn- und sonstige Hinweise werden doch tatsächlich in ganzen Sätzen auf die Schilder gedruckt. Nicht Keep away from children. Danger of suffocation. Nein! Ganze Sätze! Ich bin sicher, dass das durchschnittliche britische Schild Betreten verboten auch etwas teurer ist als das amerikanische. No trespassing (Am.) heißt auf der großen Insel nämlich eher Please do not cross the green just now. The soil is recovering from the last tournament.
Diese barocke Beschilderung zeugt auch davon, dass die Briten offenbar ihrem Bildungssystem zutrauen, dass alle Untertanen das Lesen auf ausreichendem Niveu lernen. Die Amerikaner scheinen an dieser Stelle eher pessimistisch (oder realistisch) und gehen davon aus, dass Schilder so simpel wie möglich formuliert werden sollten, weil nicht alle Bürger diese Fähigkeit ausreichend beherrschen. An der Einwanderung kann das nämlich nicht liegen, die ist in London genau so sichtbar wie in New York.
Und dann gibt es da noch etwas, was wir doch noch ein letztes Mal erleben durften: Sperrstunde um 11 und Last Call! einschließlich Glocke hinter der Theke. Nach 11 wird die Schanklizenz nämlich so teuer, dass viele Pubs das gar nicht mitmachen.
Also, an alle, die auch ganz genau wissen, wie merkwürdig die Engländer sind: Ein paar Sachen stimmen tatsächlich!
Viele Grüße vom Kontinent!