Archive for Juni, 2007

Sport

Sonntag, Juni 24th, 2007

Ich denke es gibt bei Cricket die gleiche Diskussion, die es auch beim Schach gibt: Ist das Sport? Aber es ist leicht Witze über eine Sache zu machen die man nicht versteht.

Wie gesagt, hatte unsere Firma zum Cricketspiel geladen und ich denke etwa 20 Kollegen hatten Karten reserviert und davon sind 15 gekommen. Ich sage das nur, weil ich am Anfang dachte nur der „Deutsche Kollege“ geht noch zu sowas. Man darf nie vergessen, dass hier negative Kommentare über etwas nicht auch auch bedeuten, dass man etwas nicht gut findet. Ich bin vom Büro zur Tram Station G-Mex gegangen, von dort sind es 8 Minuten zur Station Old Trafford, die den Fußball Fans vielleicht etwas sagt. Leider musste ich erst mal einige Züge abwarten, die aussahen wie ein Kunstwerk von Damien Hirst: Menschen in Aspik….in der Tat sind diese Freitagsspiele beliebt und das Stadion war trotz sehr dunklen Wolken über die Hälfte gefüllt. Das Bild stellt natürlich nicht das Stadion dar, sonder sozusagen das „Vorfeld“.

Als ich also leicht verspätet ankam lief ich erst mal auf die Tribüne um das Feld zu überblicken. Dort sammelte mich unser Director dann ein und drückte mir erst mal Geld in die Hand. Weil ohne Bier geht das nun mal nicht.

Die Firma zahlte also die Getränke und ich bekam die wichtigsten Informationen: Twenty20 Spiele, und um so eines handelte es sich gehen über 2×20 Over und zwei Halbzeiten von etwa 1 1/2 Stunden. In der ersten Runde spielt die eine Mannschaft und in der zweiten die andere. Wer jetzt schon Fragen hat…. Man sollte da mit einer Zen-Attitüde herangehen. In der zweiten Hälfte spielt die zweite Mannschaft gegen das Ergebnis der ersten und das Feld auf dem Score Board „Runs Required“ ist das Wichtigste. Wer bis hier aufgepasst hat sieht, daß die Anzeige aus dem Ende der ersten Hälfte stammt: 18 Over und das Feld „Runs Req“ leer. Das „Total“ stieg noch auf 149, was dann zu schlagen war.

Das Ganze spielt sich weit entfernt ab und da meine Erfahrung auf Baseball Filmen beruhte, war ich ohne Fernglas aufgeschmissen. Meine ausgedruckten Wikipedia Seiten über Cricket wurden mit „Look, German efficiency“ kommentiert. Begleitet von Bitter und einem der hervorragenden hiesigen Burger war das Ganze dann sehr entspannend. Und gegen Ende wurde es sogar richtig spannend, denn die Entscheidung kam beim 18. Over mit 4 Wickets und einem Abstand von 2 Runs. Und es war sogar sehr spannend obwohl ich am Ende fragen musste wer wie gewonnen hat.

Das Wetter war durchwachsen, aber ich glaube an einem schönen Sonnentag ist das was Feines. Die Menge ging richtig mit, es gab Sprechchöre wie beim Fußball und man konnte Schilder mit einer 4 auf einer Seite und einer 6 auf der anderen hochhalten. Ich habe nicht den blassesten Schimmer warum, aber ich habe mir einfach sagen lassen wann…

ish

Donnerstag, Juni 21st, 2007

Was für die Englischlehrer; zu den vielen Dingen, die man gelernt hat und die veraltet sind wie Haudujudu als Begrüßung oder ßenkjukeindliweriematsch als Dankeschön oder Sachen wie Cheers mate , die ich erst hier gehört habe gehört „ish“.

Das sagt also ein Kollege: I am coming nineish! Was man übersetzen könnte mit „so um 9 herum“ man kann aber auch sagen die Farbe eines Kleides sei „blackish „. Für jemanden der aus Hessen kommt ist das immer ein Quell der Freude, weil das ischendwie so nach gesche neun klingt.

Im Betrieb hatten wir heute Years End Review: Beer and Nibbles für die Belegschaft und ein Vortrag vom Chef wie viel Umsatz wir gemacht haben und was wir alles verdient habe. Gerundet in Millionen. Und über die vielen Projekte und die rosige Zukunft. Aber ich will ja keine Werbung machen.

Morgen geht es nach der Arbeit statt in den Pub zum Cricket. Die Rose auf der Seite des Lancashire County Cricket Club steht für Lancashire und wer schon mal was vom Rosenkrieg gehört hat weiss, daß es noch eine Weiße Rose gibt und die steht für York, aber ich schweife ab…..

Die Regeln hab ich mir ausgedruckt und ich werde berichten. Ein Kollege sagte bloß: I can´t come, I have Paint to watch drying……!

Frankfurt

Sonntag, Juni 17th, 2007

Frankfurt ist schön, seine Landschaften typisch und ich sitze in einer Lounge mit Drahtlos Netz von T-beweglich. Eigentlich sollte ich in den Be German Beiträgen alle Anglizismen vermeiden. Also werde ich die Abteilung in „Sei deutsch“ umbenennen.

Ich möchte die aktuelle Ausstellung William Kentridge im Städel empfehlen. Gezeichnete 3D-Bilder und optisch Verzerrungsbilder. Großartig! Informationen bei der Liebsten.
Bei allen die ich in dieser Woche getroffen habe möchte ich mich für die schöne Zeit bedanken, bei denen, die ich nicht getroffen habe möchte ich mich entschuldigen und bei denen die mich nicht sehen wollten, das hat sich doch prima getroffen….

Wir haben ja den Umzug vorbereitet und wer eine oder zwei Hände frei hat kann Daumen drücken für die Wohnungssuche. Wer uns gerne besuchen möchte kann einen extra Daumen für ein großes Gästezimmer drücken.

Gerade habe ich eine Beweglich Telefon Kurznachricht der Lufthansa bekommen, das der Flug verspätet ist. Wunder der Technik und gut für diesen Artikel.

Die nächsten Zeilen möchte ich den Kollegen widmen, die darauf brennen auch nach England zu gehen. Unverbindliche Informationen bei mir. Ihr müsst noch nicht mal nach Manchester. Eine Liste der Filialen gibt es auch. Um die Ausgewogenheit zu wahren stelle ich auch gerne die Verbindung zu Architekten in Manchester her, die aus verschiedenen Gründen zurück gehen wollen. Wollen, weil das wegen der Situation in Deutschland nicht einfach ist.

Party

Dienstag, Juni 5th, 2007

BURNTTOTHEGROUND

Was macht der Manchesterianer wenn es so richtig schlecht aussieht? Er macht ne Party! Und das haben wir, und ich erlaube mir das „wir“ ausnahmsweise, am Wochenende gemacht!

Wie bekannt hat es vor einigen Wochen hier in der Nähe, genauer auf der anderen Strassenseite gebrannt. Dabei sind zwei Häuser und auch eine ganze Reihe Geschäftsräume ausgebrannt. Weitere Häuser wurden durch Funkenflug oder Löschwasser beschädigt. Neben dem Geruch und der Brandruine war auch die psychologische Wirkung präsent. In einem Stadtteil der vom Potential und mit viel Leerstand und Ruinen lebt ist die Brandgefahr hoch und das Gleichgewicht labil. Also beschloss die hiesige Werbeagentur „Ear to the Ground“ ein Open Air auf dem Platz vor meinem Haus zu veranstalten. Mit lokalen Gruppen, der Feuerwehr, Spendensammeln und viel Bier. Also wurde eine Ausschankerlaubnissunterfreiemhimmel beantragt, ein bisschen Werbung gemacht und am Sonntag eine Bühne aufgebaut. Unter dem Titel „Burnt to the Ground“ sagte der Veranstalter: Wir lassen uns nicht unterkriegen, wenn so was passiert, we make a Party, that is what we do here in Manchester!

Und es stimmte,der Tag hat Stimmung in die Stadt gebracht. Wenn dann der BritPop den Sommerabend verschönt, DJScruff die Umbaupause in ein Tanzevent verwandelt und zum Abschluss Arthur Brown fragt: Are you the God of Hellfire? geht die Wutz ab. Und der Mann ist eine Kreuzung aus Guildo Horn und Alice Coopers Grosstante. Schaut euch mal seine Homepage an.
Ich fand es prima und auch wenn ein Deutscher bemerkte: Die Engländer, die brauchen nur ein Bier dann sind sie glücklich. What ever! Wenn das mal bei allen klappen würde, ich würde Brauer!

Gastkommentar:

Samstag, Juni 2nd, 2007
  1. speaker´s counsel Says:
    …jetzt war ich auch mal dort – und zwar in London. Kann ich jetzt mitreden? Begrenzt. Den Regen kann man schließlich auch hier in vollen (U-Bahn)Zügen genießen.

    Aber die Beschilderung! Die ist in der Tat sehr speziell. Es fing schon im Flugzeug an: “Please keep this plastic bag away from children. There is danger of suffocation.” Ein bischen sind die Briten ja doch wie die Amerikaner, auch wenn beide das nicht hören wollen. Aber die Briten sind bei der Wortzahl ein wenig großzügiger und bei der Grammatik ein wenig anspruchsvoller. Warn- und sonstige Hinweise werden doch tatsächlich in ganzen Sätzen auf die Schilder gedruckt. Nicht “Keep away from children. Danger of suffocation.” Nein! Ganze Sätze! Ich bin sicher, dass das durchschnittliche britische Schild “Betreten verboten” auch etwas teurer ist als das amerikanische. “No trespassing” (Am.) heißt auf der großen Insel nämlich eher “Please do not cross the green just now. The soil is recovering from the last tournament.”

    Diese barocke Beschilderung zeugt auch davon, dass die Briten offenbar ihrem Bildungssystem zutrauen, dass alle Untertanen das Lesen auf ausreichendem Niveu lernen. Die Amerikaner scheinen an dieser Stelle eher pessimistisch (oder realistisch) und gehen davon aus, dass Schilder so simpel wie möglich formuliert werden sollten, weil nicht alle Bürger diese Fähigkeit ausreichend beherrschen. An der Einwanderung kann das nämlich nicht liegen, die ist in London genau so sichtbar wie in New York.

    Und dann gibt es da noch etwas, was wir doch noch ein letztes Mal erleben durften: Sperrstunde um 11 und “Last Call!” einschließlich Glocke hinter der Theke. Nach 11 wird die Schanklizenz nämlich so teuer, dass viele Pubs das gar nicht mitmachen.

    Also, an alle, die auch ganz genau wissen, wie merkwürdig die Engländer sind: Ein paar Sachen stimmen tatsächlich!

    Viele Grüße vom Kontinent!