Archive for the ‘Be British’ Category

„La Vie en Rose“

Samstag, Februar 17th, 2007

Man merkt in England, dass es auf den 14. Februar (Valentinstag) zugeht, wenn man plötzlich alles durch die Rosa Brille sieht. Besser gesagt, man denkt, dass man alles durch solch getönte Gläser sieht. In Wirklichkeit ist einfach alles rosafarben dekoriert. Man kann an keinem Geschäft vorbeigehen, ohne dass man in ein rosa Schaufenster schaut. Ich meine damit nicht nur Klamottengeschäfte … nein, auch solche mit Haushaltswaren. In dem Fall, man glaubt es kaum, ist das Schaufenster voller rosa Toaster, Wasserkocher, Töpfe, Geschirrhandtücher und ähnlichem Zeug. In den Supermärkten werden bereits fertig gebundene Sträuße angeboten (bereits Tage vorher) und auch die Schokoladen- und Pralinenhersteller schaffen es, für diesen Tag ihre Waren in Rosa anzubieten.

Ganz der Mission folgend „starting to be British“ haben auch wir den Valentinstag zelebriert. Meine Freundin fand das toll, denn das bedeutet ein weitere Tag im Jahr, an dem es offiziell Geschenke gibt … Da ich früher aufstehen muss um zur Arbeit zu gehen, habe ich mein Geschenk (Blumen und zwei Tickets für Schwanensee am selbigen Abend) auf ihren Frühstücksteller gelegt und als ich aus der Dusche kam, war auch auf meinem Platz nicht nur ein leerer Teller. Ich wurde mit einem Avocadofleischrausholerundgleichinscheibenschneider beschenkt. Zudem noch fünf Avocados, damit ich gleich üben konnte. Das Ding ist echt praktisch, und ich glaube, unbedingt ein essentielles Küchenutensil!

Abends waren wir dann in Schwanensee, dass in einem typisch englischem Theater spielte. Als wir auf unsere Plätze kamen, habe ich auch verstanden, warum mich die Dame, die die Tickes verkauft hat, gefragt hat, ob ich Höhenangst habe. In englischen Theatern ist es so: es gibt das Parkett, dann den ersten Rank, was in etwa dem Balkon in Deutschland entspricht, und dann noch die Galerie, was in Deutschland dann bereits der Dachstuhl wäre. Da die Theater jedoch nicht tief sind, also nich weit in den Raum hineingehen, geht es dafür um so steiler nach oben. Auf unseren Plätzen also, ging es steil nach unten und ich hätte mir gewünscht, dass die Sitze mit Sicherheitsgurten ausgestatten gewesen wären. Eigentlich war es die architektonische Umsetzung der Eiger-Nordwand! Ging aber alles gut, in der Pause gab es Eis und die Vorstellung war hervorragend.Besonders der Schwan der zur Vortäuschung einer Spiegelung im See aus zwei Schwänen bestand, die aufeinander geklebt waren und an einer Schnur über die Bühne gezogen wurden. FX vom Feinsten.

First day on the job!

Montag, Februar 12th, 2007

Vor lauter Aufregung bin ich viel zu früh im Büro angekommen. Eigentlich sollte ich erst um 9h ankommen, aber das hatten sie leider vergessen mir zu sagen (Wahrscheinlich wollten sie mich diesbezüglich nochmals anrufen, aber wohin das führt, habe ich ja bereits das letzte mal geschrieben). Nachdem der IT Assistent fünf PCs vergeblich angeschleppt hatte, sitze ich vorerst am Platz des Adminsitrators. Wenn es so läuft, wie in meinem Alten Büro, werde ich den Platz wohl auch nicht mehr los, deshalb erzähle ich niemanden, dass ich irgendeine Ahnung von IT habe.
Die Atmosphäre im Grossraumbüro (das ganze Büro sitzt in einem zweigeschossigen Raum) ist erstaunlich ruhig und konzentriert (aber den Zustand werde ich bestimmt ändern) und selbstverständlich sind die Getränke für die wichtigen Teepausen for free. Als erstes bekam ich eine Einführung in die Security Proceedures, dann in die CAD Proceedures. Alles ist wohlorganisiert und selbst die Building Regulations sind als PDF auf dem Netz.

Währenddessen kümmerte sich meine Freundin in der neuen Wohnung darum, dass sich jemand um unseren Wasserzulauf zur Wasch- und Spülmaschine kümmert. Nachdem der versprochene Handwerker mit über einer Stunde verspätung (und nach diversen Anrufen in der Agentur) ankam, konnte er nur feststellen, dass er nichts machen kann, für die Spülmaschine jemand anders kommen musste und man dafür telefonisch einen Termin ausmachen sollte. Was würden die Engländer ohne Telefon machen. Es ist ja immerhin schon ein bisschen krass, dass eine Wohnung voll möbliert (mit viel Deko aber ohne Regale) und sofort beziehbar (ohne zu checken, ob die Geräte funktionieren) vermietet wird, und dann, sobald der Mieter (also wir) drin sind, keiner mehr verantwortlich ist. Zu guter letzt haben wir heute abend festgestellt, dass wir unseren Müll nicht entsorgen können, da wir für den Raum mit den Mülltonnen keinen Schlüssel haben. Also geht das ganze Spiel von vorne los.

Wahrscheinlich wird mein erstes Projekt eine Technische Universität sein, also TU … Am Mittwoch ist das erste Meeting, für dass ich dann auch offiziell früher im BÜro sein darf.

Ansonsten hat das Wetter heute dem Beinamen der Stadt (rainy city) alle Ehre gemacht, aber es soll besser werden …

Wohnungssuche Teil II (vorläufiges Ende)

Freitag, Februar 9th, 2007

Heute haben wir den Vertrag für eine Wohnung unterzeichnet, die wir bereits am Sonntag besichtigt haben (es war ehrlich gesagt die zweite Wohnung überhaupt, die wir gesehen haben).

Sie liegt im Northern Quarter, einem Teil von Manchester der mit Bornheim vor ein paar Jahren oder Berlin Kreuzberg zu vergleichen ist. Äußerlich und auf den ersten Blick etwas schäbig, aber man merkt, dass dieses Viertel richtig im kommen ist (besonders anhand der Mieten kann man das feststellen).

Man wird in England immer wieder mit dem Satz konfrontiert, dass man zurückgerufen wird … aber das ist nur eine reine Höflichkeitsfloskel, wie wir festgestellt haben. Man muss halt doch deutsch sein (penetrant) und notfalls jeden Tag nochmals nachhaken, dann bekommt man auch eine Auskunft. Man darf nur nicht darauf warten, dass man zurückgerufen wird.

Heute haben wir also den Vertrag unterzeichnet, eine Menge Pfundnoten auf den Tisch geblättert (die erste Monatsmiete plus die Kaution von etwas mehr als einer Monatsmiete). Dann haben wir den (nicht die) Schlüssel bekommen. Hier bekommt nämlich nur derjenige einen Schlüssel, der auch namentlich im Vertrag erwähnt ist. Also muss meine Freundin ohne einen Schlüssel auskommen bis auch ihre Referenzen geprüft werden. Sobald die Überprüfung erfolgt ist, werden wir von der Agentur zurückgerufen (oder auch nicht, sieh oben).

Genau so wichtig, wie ein Lichtbildausweis, ist in England eine Rechnung eines Versorgers (Gas, Strom, Telefon), mit der aktuellen Adresse. Ohne ein solches Schreiben, bekommt man weder ein Bankkonto, noch eine Wohnung. Zum Glück war das für die Jobsuche irrelevant …

Dann haben wir die englische Wohnung auf einen deutschen Hygienestandard gebracht, zumindest für unsere Verhältnisse (unsere Mütter hätten da noch mehr rausholen können). Wie immer war auf den ersten Blick die Lage gar nicht so schlimm, aber bei genauerem Hinsehen (und vor allem Anfassen) haben wir festgestellt, dass die Oberflächen aus Fliegenpapier bestanden. Zumindest klebten sie so und hatten genau so viel schwarze Punkte. Aber auch hier gibt es Gummihandschuhe und Scheuermilch. Zusätzlich etwas Muskelschmalz, und die Wohnung bekam plötzlich ganz andere Farben. Das Eis aus dem Tiefkühler, den wir wahrscheinlich zum ersten mal in dessen Existenz enteist haben, hätten wir dem Pol spenden können, um das dortige Abtauen zu verhindern.

So, morgen werden noch ein paar Sachen für die neue Unterkunft besorgt und dann geht es auf, zum nächsten Inder, denn wer Britisch werden will, der braucht sein Curry um die Ecke. (sagt die Liebste)

Erste Tage

Sonntag, Februar 4th, 2007

Langsam kommen wir dahinter warum es dieser Stadt wirtschaftlich so gut geht:
Hier ist es teuer!
Wirklich beeindruckt hat uns die Tatsache, dass meine Koffer für 60 Euro einen Tag in einer Lagerhalle gelegen haben!
Aber Spaß beiseite: Das Wetter ist traumhaft und die Menschen freundlich. Im Anflug zogen wir einige Schleifen über den Hochmooren des Peak-District, um dann in einem See aus Nebel zu verschwinden, der sich aber später hob um strahlendem Sonnenschein platz zu machen.
Das Gemisch aus alten und neuen Gebäuden ist spannend und die Stadt hat einen guten ersten Eindruck gemacht.
Wir hatten schon die ersten Wohnungsbesichtigungen, aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
UMFRAGE: Wo möchte der geneigte Leser mich lieber besuchen? In der Innenstadt im trendy Nothern District oder im spannenden neu erstandenen Industrie-Areal am Manchester-Canal?
Die nächste Herausforderung wird Public-Transport:
Day-Saver-Tram-Train-Bus-Card or 28 Day-Bus for Greater Manchester. Ich glaube als erstes kommt der kostenlose Metro-Shuttle!

Neues aus dem Königreich

Donnerstag, Februar 1st, 2007

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